Wissenschaft

Dr. John Hagelin - Consciousness and the Unified Field






 



In diesem Video diskutiert Dr. John Hagelin, bekannter Quantenphysiker, der das Prinzip des Bewusstseins und quantenphysikalische Theorien miteinander verbindet, die Beziehungen zwischen dem Bewusstseinsfeld und dem Vereinheitlichten Feld der Physik. Tatsächlich ist es möglich - und mir ist das selbst widerfahren - diese sehr wissenschaftstheoretisch erscheinenden und revolutionären Aussagen auf der Ebene von Erfahrungen im eigenen Bewusstsein zu verifizieren, so dass diese hochkomplexe Theorie zumindest ansatzweise verstanden und als wahr erkannt wird.


Hirnforschung und Quantenphysik
 


Kommt die moderne Neurobiologie angesichts der Fülle ungelöster Probleme auf Dauer ohne die Quantenphysik aus? - Von Prof. Dr. Günter Ewald



Die gegenwärtig sehr erfolgreiche Hirnforschung hat als Grundlage die klassische Physik und zeigt angesichts der Fülle noch ungelöster Probleme, vor denen sie steht, wenig Neigung, über diese Grundlage nachzudenken. Die Physik selbst ist aber durch Relativitätstheorie und Quantenmechanik seit hundert Jahren in einem Umbruch ihrer Grundlagen begriffen und ringt um ein angemessenes Verständnis von Materie, Raum und Zeit. So kann es nicht ausbleiben, dass die Frage im Raum steht, ob die Neurobiologie in der Erforschung von Phänomenen wie Bewusstsein, Wille, Geist oder Selbst auf Dauer ohne die Quantenphysik auskommt. Beispielsweise fand eine Tagung “Ist unser Gehirn ein Quantencomputer?” im August 2007 in Luzern statt, auf der Physiker und Neurobiologen quantenphysikalische Denkmodelle in der Hirnforschung diskutierten (vgl. NZZ online 15. 8. 07). Das Ergebnis war allerdings kaum ermutigend und lieferte wenig Motivation, sich mit dem Stand derartiger Forschung näher zu beschäftigen, gäbe es da nicht eine merkwürdige Auslassung: Gerade der m. E. hoffnungsvollste Denkansatz kam nicht zur Sprache, obwohl er sich durch neuere Untersuchungen aufdrängt und schon seit den neunziger Jahren verschiedentlich angeregt worden ist. Wir erörtern ihn hier als vierten Weg, nachdem wir die bekannteren Spuren von Eccles, Hameroff-Penrose und die - in Luzern primär diskutierte - Stappsche Richtung skizziert haben.

Zuvor widmen wir uns kurz der Begriffsklärung. Wir folgen dem amerikanischen Hirnforscher (und langjährigen Mitarbeiter von Francis Crick) Christof Koch, wenn dieser in seinem (auch für Nichtfachleute gut lesbaren) Buch “Bewusstsein - ein neurobiologisches Rätsel” [2005] ausdrücklich feststellt, dass sein Werk von den neurobiologischen Korrelaten des Bewusstseins und nicht vom Bewusstsein selbst handelt. Wir dehnen das auf Begriffe wie “Geist”, “Wille”, “Intelligenz”, “Ich” usw. aus; Hirnforschung betrifft die mit diesen verbundenen neurobiologischen Phänomene und lässt die Begriffe selbst offen. Neuropsychologen versuchen, mit Erfahrungsmerkmalen die genannten Begriffe einigermaßen umgangssprachlich einzugrenzen und so hilfsweise zu “definieren”. Das geschieht den jeweiligen Zwecken entsprechend und man weiß wie verschieden die Begriffsbildungen ausfallen können. Definiert man beispielsweise Bewusstsein als die Fähigkeit, künftige Handlungen in einem inneren Modell der Außenwelt vorher “durchzuspielen”, so kann man leicht Maschinen bauen, die Bewusstsein besitzen. Über menschliches Bewusstsein sagt das wenig. - Viele im Grunde überflüssige Diskussionen über Hirnforschung rühren daher, dass man Begriffe wie Bewusstsein, Wille oder Geist hirnbiologisch - und allgemein wissenschaftlich - nicht wirklich definieren kann und, wenn man es doch versucht, sehr leicht gewünschte Schlussfolgerungen herbeidefiniert.

Was Quantenphysik angeht, so benötigen wir im Wesentlichen die Feststellung, dass ”kleinste” Teilchen wie Photonen, Elektronen, Protonen in Wirklichkeit noch eine Feinstruktur besitzen, bei der ihr “materieller” Charakter sich in Schwingungsvorgänge im energiegefüllten Raum auflöst, was statistisch-mathematisch beschrieben wird, aber anschaulich kaum nachvollziehbar ist. Quanten sind dabei die kleinsten gedachten Schwingungseinheiten. Ferner erwähnen wir gelegentlich die so genannte Nichtlokalität, das ist eine so enge Verkoppelung von Quanten(schwingungs-)zuständen über möglicherweise sehr große Entfernungen hinweg, so dass eine Veränderung des einen Zustandes ohne Zeitverzögerung (also ohne “Rücksicht” auf Einsteins Relativitätstheorie) eine Veränderung des anderen Zustandes zur Folge hat. 

1. Wahrscheinlichkeitsfelder der Vesikelöffnung 
Der australische Hirnforscher und Nobelpreisträger John C. Eccles hat die Entwicklung der Hirnbiologie im 20. Jahrhundert entscheidend mit geprägt, war gleichwohl wegen seines streng dualistischen Geist-Körper-Verständnisses ein Außenseiter. Für ihn nahm der materieunabhängige Geist Einfluss auf das Hirngeschehen. Die Schwierigkeit, dass “materiefrei” auch “energiefrei” bedeutet und so schwerlich ein physiologischer Prozess in Gang gesetzt werden kann, nahm Eccles sehr ernst. Schließlich sah er eine Lösung in der Tatsache, dass bei der Vesikelöffnung in den Endknöpfchen der Nervenzellen (die bei der Weitergabe eines elektrischen Impulses über die synaptische Schwelle hinweg notwendig ist) Wahrscheinlichkeitsfelder eine Rolle spielen und deren Veränderung energiefrei ist (Eccles [1996], S. 229). - Das ist natürlich ein sehr schwacher Ansatzpunkt. Hinsichtlich einer möglichen Ausarbeitung wird er in einem Beitrag von 2007 einer detaillierten Kritik durch den auf der Luzerner Konferenz als Skeptiker hervorgetretenen Physiker Klaus Hepp und den o. g. Hirnbiologen Christof Koch unterzogen (Koch/Hepp [2007]). Hepp und Koch hatten schon 2006 in Nature (440, 611-612) allgemein auf die Schwierigkeiten quantenphysikalischer Methoden in der Neuroforschung hingewiesen.

An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass der Pharmakologe Joseph D. Miller [1996] eine Arbeit “Neuroscience-Net. The Prospekts for a Quantum Neurobiology” vorgelegt hat, die von allen anderen in dieser Übersicht genannten Autoren nicht erwähnt wird.  Miller weist insbesondere auf die Möglichkeit hin, dass Calcium, das für das interzelluläre Geschehen eine große Rolle spielt (vgl. etwa Knauf [2007]), ein heißer Kandidat für Beteiligtsein an relevanten Quantenprozessen ist, insbesondere hinsichtlich Vesikelöffnung. 

2. Die Hameroff-Penrose-Theorie 
Nimmt man Nervenzellen genauer unter die Lupe,so beobachtet man, dass sie von Bündeln feiner, röhrchenförmiger Fasern durchzogen sind, so genannte Mikrotubuli. In ihrer Urform bei Einzellern wie den Pantoffeltierchen spielen die Mikrotubuli als “Härchen” bei der Fortbewegung und Steuerung der Einzeller im Wasser eine entscheidende Rolle. Im Studium der bioelektrischen Vorgänge in den Nervenzellen sind sie kaum von Bedeutung und werden deshalb wenig beachtet. Der amerikanische Hirnbiologe Stuart Hameroff weist in Zusammenarbeit mit dem englischen Physiker Roger Penrose darauf hin, dass hier möglicherweise eine quantenphysikalische Feinstruktur verborgen liegt, die unabsehbare Folgen für das Verstehen von Gehirn und Geist haben wird. In den winzigen Hohlräumen der Mikrotubuli sind so genannte Quantenkohärenzen denkbar - orchesterartige “Zusammenklänge” von Quantenschwingungen - wie man sie experimentell bisher nur bei sehr tiefen Temperaturen nachgewiesen hat (Hameroff/Penrose [1996]). Ob und für wie lange Zeit derartige Quantenkohärenzen in den Mikrotubuli möglich sind, ist sehr strittig - zumal verschienartige Interpretationen der Quantenmechanik ins Spiel kommen - aber keineswegs endgültig entschieden. Die Kritik, die Hepp und Koch [2007] an der Hameroff-Penrose-Theorie üben, setzt auch hauptsächlich an weitergehenden Spekulationen an, etwa an der von Penrose angerissenen, noch nicht entwickelten Quantengravitation und deren neurobiologischer Anwendung. Wenn genügend lang andauernde Quantenkohärenzen existieren, bleiben natürlich noch viele Fragen bestehen, etwa wie sie die Zellgrenzen überbrücken, ob beispielsweise Nichtlokalität beteiligt sein kann, und ferner, was ihr effektiver Bezug zu Bewusstseinskorrelaten ist. 

3. Stapps Anwendung des Quanten-Zenon-Effektes 
Seit einer Anzahl von Jahren versucht der Physiker Henry Stapp (Berkeley) die in der Quantenphysik viel diskutierte Verflechtung von Beobachter und Beobachtetem bei quantenphysikalischen Messprozessen hirnbiologisch zu konkretisieren. Einen Ansatzpunkt bietet die Einführung des experimentell bestätigten so genannten Quanten-Zenon-Effekts, nach dem die zeitliche Entwicklung eines Quantenprozesses durch schnell und häufig hintereinander ausgeführte Messungen verlangsamt (oder beschleunigt) werden kann. In Kooperation mit dem Neuropsychiater M. Schwarz (UCLA) und dem Neuropsychologen M. Beauregard (Montréal) [2004] wandte Stapp diesen Effekt (theoretisch) auf einen quantentheoretisch beschriebenen visuellen Vorgang an und zeigte, wie dieser sich mit Hilfe konzentrierter bewusster Wahrnehmung “festhalten” lässt. Das Bewusstsein war hierbei durch einen v. Neumannschen Projektionsoperator mathematisch repräsentiert. - An dieser recht willkürlichen Einschränkung von “Bewusstsein” setzt dann auch die Hepp-Kochsche Kritik an und fügt überdies hinzu, wie das beobachtete Phänomen klassisch beschrieben werden kann.

4. Chaostheoretische Methoden 
Der Frankfurter Neuroforscher Wolf Singer weist in einem Beitrag “Das Gehirn - ein Orchester ohne Dirigent” [2005] insbesondere darauf hin, dass das Hirngeschehen hauptsächlich deshalb so komplex ist, weil es nichtlinear ist, also nicht durch “lineare” Gleichungen beschrieben werden kann. In diesem meist schwer zu behandelndem Fall - das gilt allgemein in der Naturwissenschaft - ist mit dem Auftreten von “chaotischen Attraktoren” zu rechnen. Singer erwähnt das nicht, gerade hier liegt aber eine entscheidende Konsequenz der Nichtlinearität und steht die Hirnbiologie vor einem weiten, unbearbeiteten Feld. - Was ein chaotischer Attraktor ist, lässt sich gut an dem ersten Beispiel erläutern, auf das man gestoßen ist, und zwar in der Wetterkunde. Der Meteorologe Edward Lorenz stellte unter vereinfachenden Bedingungen ein Gleichungssystem auf, dessen Lösungskurve den zu erwartenden Wetterverlauf theoretisch beschrieb. Zu seiner Überraschung strebte aber die Wetterkurve nicht einem bestimmten Punkt zu, sondern pendelte zwischen zwei Wetterzuständen hin und her, kam diesen zwar immer näher, nahm sie aber nicht an. Eine Wettervorhersage war also auch theoretisch unmöglich, unabhängig von der Zahl vorliegender Messungen. Praktisch konnte ein immer kleinerer äußerer Einfluss zu einem der Wetterzustände führen. Statt zwei möglichen Zielen können es unendlich viele sein, von denen die Lösungskurve eines dynamischen Systems “angezogen” wird. Man nennt diese einen chaotischen (oder “seltsamen”) Attraktor, so auch beim Ablauf eines Hirngeschehens. Das System wird hinsichtlich seines Zielpunktes immer empfindlicher gegen sehr kleine Einflüsse, die nicht zu ihm selbst gehören. Diese große Empfindlichkeit führt bis auf die Quantenebene hinunter und wirft somit grundlegende Fragen der Beeinflussbarkeit bestimmter Hirnvorgänge auf, die quantenphysikalisch zu bearbeiten sind.

Hervorgehoben sei, dass sowohl in der “klassischen” Hirnforschung wie in der quantentheoretischen die chaostheoretischen Methoden noch ihrer Anwendung harren. Das mag mit erklären, warum die quantentheoretischen Ansätze, die versucht wurden, kaum Beachtung gefunden haben. Dabei ist keineswegs sicher, ob es besser ist, zunächst einmal die Chaosprobleme “klassisch” anzugehen. Die quantenmechanische Betrachtungsweise mag den Problemen angemessener sein.

Chris King (Auckland, Australien) hat in den neunziger Jahren mehrere Arbeiten zu den hier aufgeworfenen Fragen publiziert (beispielsweise “Quantum Mechanics, Chaos and tue Conscious Brain” [1996]), von denen jedoch offensichtlich, aus welchen Gründen auch immer, kaum Notiz genommen worden ist. Auch die Quantum Brain Dynamics (QBD) (vgl. etwa Vitiello [2001]) wird von den oben genannten Auoren nicht zitiert, ebenso wie Bemühungen von Ervin Laszlo (vgl. [1997], z. B. S. 222).

Ob in Anknüpfung an diese Arbeiten oder mit neuen Denkmodellen, man kann damit rechnen, dass die anlaufende Erforschung nichtlinearer Hirnvorgänge, insbesondere eine Weiterentwicklung der von Singer und Gray 1987 entdeckten 40 Hertz-Schwingungen im Gehirn über chaostheoretische Probleme oder auch direkt in quantenphysikalische Überlegungen, insbesondere Quantenkohärenz und Nichtlokalität hineinführen werden. Gerade Probleme von Bewusstsein und Geist werden kaum ohne dieses sensible physikalische Instrumentarium angemessen hirnbiologisch diskutiert werden können.





Generalisierte Quantentheorie als Modell zur Erklärung paranormaler Phänomene...



Gehirnforschung und kognitive Psychologie haben während der letzten Jahrzehnte eine vollkommen neue Vorstellung vom Prinzip der “menschlichen Wahrnehmung” erarbeitet: Menschliche Wahrnehmung ist demnach wahrscheinlich zu großen Teilen das Ergebnis einer geistigen Konstruktion, in welcher äußere Realität innerlich kreiert wird. Geht es um die Erforschung paranormaler Phänomene, so kann das Realitätsbild eines Menschen vor diesem Hintergrund zum Problem werden. Es wirkt als Schablone für seine selektive und voreingenom- mene Wahrnehmung. Die Generalisierte Quantentheorie von Harald Walach enthält ein theoretisches Erklärungsmodell für paranormale Phänomene und ist zugleich ein Plädoyer dafür, das menschliche Bedürfnis nach voreiligen Interpretationen (pro oder contra) zurückzustellen.

Sowohl Gehirnforschung als auch Quantenphysik entfernen sich heute in großen Schritten vom Prinzip der Kausalität, nach dem die uns Menschen umgebende Welt real existiert und wir sie mittels Messapparaturen oder über unsere Sinne objektiv wahrnehmen. Die Gehirnforschung geht heute davon aus, dass menschliche Wahr- nehmung zu großen Teilen das Resultat einer geistigen Konstruktion ist, ähnlich wie Software in einem Renderingprozess 3D-Objekte kreiert. Sieht der Mensch ein Objekt und stellt er sich ein Objekt im Geiste vor, so kann die Gehirnforschung (abgesehen von der Aktivierung der Sinnesorgane) keinen Unterschied zwischen diesen beiden Ebenen feststellen.
Entlarvt die Gehirnforschung menschliche Wahrnehmungen zu großen Teilen als selbst kreierte Konstruktion, so bleibt die Hoffnung, dass uns zumindest die Physik mit “harten Fakten” die Möglichkeit bietet, sich mental irgendwo an objektiver Realität festhalten zu können. Folgt man den Ausführungen des renommierten Quantenphysikers Prof. Anton Zeilinger, welche dieser der Zeitung DIE WELT in einem Interview anvertraute, so droht auch hier (gefühltes) Unheil:
Zeilinger: “Ich glaube, wir müssen uns von der Idee lösen, dass Masse oder Energie das Primäre sind. Es könnte durchaus sein, dass das Primäre eben die Information ist."
Zeilinger: "Offenbar hat das Messen, das Beobachten, also das Sammeln von Information, einen Einfluss darauf, was wirklich sein kann. Der Messapparat legt fest, was ich beobachten kann. Früher war man davon überzeugt, das Objekt hätte auch vor der Messung schon irgendwelche klar definierten Eigenschaften, und die würden durch die Messung höchstens gestört werden. Aber nun sieht man es so, dass die Eigenschaften erst durch die Messung definiert werden. Das Objekt hat vorher keine Eigenschaften, das ist das Radikale."

DIE WELT: “Im Alltag funktionieren Konzepte wie Kausalität immer noch. Wir müssen uns doch nicht von dieser Anschauung verabschieden?”
Zeilinger: “Das glauben wir zumindest alle. Aber ich glaube, das ist nur eine Frage der Zeit - wobei ich nicht zehn oder 20 Jahre meine, sondern längere Zeiträume -, bis wir Quantenphänomene auch für große Massen sehen werden, für makroskopische Objekte. Es gibt Leute, die heute schon über Experimente an Staubkörnchen nachdenken, um an diesen Objekten Quanteneffekte nachzuweisen. Und meine Gruppe hat zeigen können, dass es bei Fullerenen, also den so genannten Fußballmolekülen aus 60 oder 70 Kohlenstoffatomen, auch Quanteninterferenzeffekte gibt. Diese Moleküle sind erstens schon sehr groß und zweitens nicht vollständig von der Umgebung isoliert. "
Geht es um die Erforschung paranormaler Phänomene, so gibt es sowohl für Otto Normalverbraucher als auch für Wissenschaftler viele Gründe, gegenüber einer Instanz große Skepsis zu zeigen: UNS SELBST, unseren Wahrnehmungen und Interpretationen. Dass dies eine fast unlösbare Herausforderung ist, zeigt der Gehirnforscher Prof. Gerhard Roth in einem Interview mit dem Magazin MORGENWELT. Mit seiner Aussage “Es könnte sein, dass wir völlig blind sind” lässt er eigenen Irrtum zwar theoretisch zu. Auf der anderen Seite ist er so stark auf seine Gehirnforschung fixiert, dass er den Menschen förmlich auf die Aktivität seiner Nervenzellen reduziert und andere Erklärungsansätze - eigener Irrtum unmöglich - kategorisch ablehnt. In Hinblick auf die Unfehlbarkeit eigener Aussagen ist Prof. Anton Zeilinger wesentlich präziser und weitsichtiger. In einem Interview mit der WIENER ZEITUNG sagte er:
Zeilinger: “Letztlich ist es so, dass wir in der Quantenphysik über die Wirklichkeit an sich keine direkten Aussagen machen können. Wir können nur darüber reden, welche Information, welches Wissen wir haben. Wir können uns eine Wirklichkeit dann konstruieren, wenn mehrere Physiker in der gleichen Situation die gleichen Eindrücke, die gleichen Informationen haben. Dann werden wir sagen, dass dies wahrscheinlich der Wirklichkeit entspricht.”
Hinter dieser Aussage steht die Logik, dass sich hinter jeder Naturwissenschaft in Wirklichkeit eine Wissenschaft über die menschliche Interpretation der Natur versteckt. Nutzt Harald Walach die Quantenmechanik zur Erklärung paranormaler Phänomene, so geht es ihm nicht darum, ein altes Paradigma durch ein neues Paradigma zu ersetzen. Er nutzt die Quantenmechanik vielmehr als einen von vielen möglichen Wegen, den Wissenschaftler und Forscher vor sich selbst und seinen voreiligen Interpretationen zu schützen.
Prof. Dr. Dr. Harald Walach
Generalisierte Quantentheorie (Weak Quantum Theory) Eine theoretische Basis zum Verständnis transpersonaler Phänomene
PDF-Version   (50 Seiten, 383 KB)




Durchbruch zu einer neuen, ganzheitlichen Physik Nassim Haramein/SEIN

Dem unkonventionellen Forscher Nassim Haramein ist möglicherweise ein entscheidender Durchbruch geglückt. Seine Theorie eines einheitlichen, fraktalen und holografischen Universums, dem "Connected Universe" erhält mit seinem neuen Paper "Quantum Gravity and the Holographic Mass" ein starkes theoretisches Fundament. Das Paper brachte nun nicht nur erfolgreich die Peer-Review hinter sich, sondern seine wesentliche Voraussage wurde zeitgleich zufällig vom Paul Scherrer Institut in der Schweiz auch noch experimentell bestätigt.


Das Einheitsfeld

Nassim Harameins Theorie steht in etlichen Punkten im Widerspruch zum aktuell akzeptierten Standardmodell, hat aber einige große Vorteile. Nicht nur lassen sich mit Hilfe von Harameins Ansatz alle Strukturen im Universum vom Proton bis zu ganzen Galaxien fast perfekt berechnen, er löst auch viele Rätsel der Physik, wie den Ursprung der Gravitation und vereinfacht das Wirrwarr an Teilchen und Dimensionen auf eine recht einfache und elegante Mathematik und Geometrie.
Im Wesentlichen beschreibt Harameins Theorie ein Einheitsfeld aus reiner Energie, das Vakuumfeld, durch welches alle Dinge im Universum verbunden sind, und aus dem alles entsteht. Der Raum, so glaubt Haramein, ist das eigentlich Entscheidende. Der Raum ist kein leeres Behältnis, sondern ein strukturiertes, hochenergetisches Feld, welches die Grundlage aller materiellen Strukturen darstellt.
"Wir beobachten nur Unterteilungen eines einheitlichen Feldes", beschreibt Haramein seine Theorie."Vergiss nicht, dass auch Materie zu 99.9999 Prozent leerer Raum ist."
Statt also die Materie in ihren einzelnen Ausformungen zu untersuchen, zielt Harameins Ansatz auf ein tieferes Verständnis des Einheitsfeldes ab, aus dem sich dann alle Strukturen des Universums perfekt erklären lassen sollten.


Das Schwarze-Loch-Prinzip

Vor wenigen Jahren konnte Haramein mit seinem Paper "Scale Unification - A universal Scaling Law for organized matter" nachweisen, dass alle Strukturen im Universum von der Planck-Länge bis zum Universum selbst, eine perfekte fraktale Skalierung auf Grundlage der Schwarzschild-Gleichungen darstellen, die üblicherweise zur Beschreibung Schwarzer Löcher verwendet werden.

Diese Entdeckung lege nahe, dass das Einheitsfeld aus einer Struktur aus winzigen schwarzen Löchern in der Größenordnung der Planck-Länge bestehe und alle Strukturen in ihrem Zentrum ein schwarzes Loch aufweisen.
Tatsächlich geht man auf der Ebene von Galaxien mittlerweile weithin davon aus, dass diese in der Tat jeweils ein schwarzes Loch in ihrem Zentrum aufweisen. Die Sonne und ein Atom als schwarzes Loch zu bezeichnen, ist für Mainstream-Forscher jedoch meist zu viel des Guten.
"Mainstream-Forscher würden einwenden, ein Atom sei nicht massiv genug, um ein Schwarzes Loch zu sein. Aber wenn wir genauer hinsehen, hat das Standard-Modell überhaupt keine Erklärung dafür, was Masse überhaupt ist", erklärt Haramein. Tatsächlich postuliert das Standardmodell aus dieser Not heraus ein bisher nicht nachgewiesenes "Gottes-Teilchen", dass "Higgs-Boson", welches Atomen ihre Masse verleihen soll. "Selbst das Standard-Modell sagt aber, dass dieses Higgs-Boson eine Fluktuation des Vakuums ist."



Das Proton als Schwarzes Loch

Dieses Vakuum weist auch laut der Quantenfeldtheorie eine enorme theoretische Energiedichte auf. Harameins vorletztes Paper "The Schwarzschild Proton" wies nach, dass die potenzielle Masse eines Protons aus solchen Quantenfluktuationen exakt der Masse des gesamten Universums entspricht - weit mehr als das Schwarzschild-Proton tatsächlich benötigt.

"Über das Vakuumfeld ist alles mit allem verbunden. Das bedeutet auch, dass jedes Proton - das Zentrum jedes Atoms - sämtliche Informationen des gesamten Kosmos in sich trägt
", philosophiert Haramein begeistert. Im Paper selbst heißt es etwas milder: "Dies könnte ein Indiz sein, dass alle Protonen über das Vakuumfeld miteinander verschränkt sind."
Harameins neues Paper weist nun nicht nur nach, dass seine Theorie eines aus Schwarzen Löchern in Planck-Größe gebildeten Vakuumfeldes verwendet werden kann, um den exakten Ladungsradius des Protons zu berechnen, es zeigt auch, dass das Prinzip sich ebenso eignet, um in gleicher Weise die Masse von schwarzen Löchern, die Masse des Protons und die Kräfte im Nukleus des Atoms exakt zu bestimmen. Zudem lassen sich auch Gravitation und Rotation des Protons einwandfrei aus dem Prinzip errechnen.


Das Universum als holografisches Fraktal

Obwohl Haramein auf eine große kosmologische Theorie abzielt, widmete er die letzten Jahre seiner Arbeit der Erforschung des Protons, da sich aus seiner These eines holografischen und fraktalen Universums ableitet, dass die exakte Berechnung und das tiefe Verständnis von nur einer einzigen Struktur im Universum dazu führt, dass sich auch alle anderen Strukturen mit der gleichen Formel exakt berechnen lassen müssten. Harameins neues Paper bildet nun diese erste Berechnung und damit die Grundlage, das holografische Prinzip auf allen anderen Größenordnungen anzuwenden.
Und nebenbei führt Haramein auch eine Erklärung für die Gravitation ein, die der Physik bis heute ein völliges Rätsel ist. In der Theorie von Haramein werden gekrümmter Raum und ähnliche schwer vorstellbare Erklärungen überflüssig, Gravitation erklärt sich rein geometrisch anhand der Struktur und der Kräfte des Vakuumfeldes. Diese Entdeckung taufte Haramein "Quantum Gravity" - Quantengravitation. Als überraschender Nebeneffekt ergab sich aus den Berechnungen, dass die Ladungs-Sphären der Planck-Längen-Fluktuationen sich im Inneren des Protonen-Radius exakt in der Struktur der "Blume des Lebens" anordnen müssen - denn alle anderen Anordnungen führten zu falschen Ergebnissen.
Die Vorhersagen, die Haramein auf dieser Grundlage für das Proton traf, wurden durch Zufall nur wenige Wochen später vom Paul Scherrer Institut in der Schweiz experimentell bestätigt. Damit werden seine Berechnungen wahrscheinlicher, als die des Standard-Modells - denn dessen Vorhersagen für die Größe des Protons liegen erheblich neben den experimentellen Messungen.


Das holografische Universum

Eine erstaunliche Entdeckung im Rahmen der Erforschung des Protons war auch die Erkenntnis, dass jedes Proton tatsächlich direkt mit allen anderen Protonen verbunden sein muss. Haramein errechnete den Einfluss der gesamten Protonen im Universum aufeinander und schloss dabei das letzte Rätsel seiner eigenen Theorie:
Die von Haramein berechnete Masse für das Proton wich von der experimentell festgestellten Masse des Protons um exakt jene Größenordnung ab, die sich aus dem errechneten Einfluss der anderen Protonen ergab - und zwar auf 0.019% genau.
Um seine Hypothese weiter zu überprüfen, errechnete Haramein dann mit Hilfe seiner Theorie diverse experimentelle Ergebnisse von verschiedenen Ebenen aus. So ließ sich die experimentelle Masse eines Protons beispielsweise auch auf 6 Kommastellen genau aus der vom Schwarzschild-Proton extrapolierten Größe des Universums berechnen - eine verblüffende mathematische Präzision, wenn man die Größenordnungen bedenkt. Dies stützt Harameins Theorie, dass sich das gesamte Universum aus dem Inneren eines Protons erklären lassen muss, weil das Universum ein holografisches Fraktal ist.
Die Ergebnisse für eine Größen-Ebene könnten nun einfach auf eine beliebige andere Ebene skaliert werden, vermutet Haramein, weil das Universum nach einem einzigen einfachen Prinzip arbeitet, das sich auf allen Größenordnungen gleichermaßen wiederfindet.
Mit seinem neuen Paper hat Haramein nun vielleicht die Grundlage geschaffen, dieses holografisch-fraktale Verständnis des Universums zur Grundlage eines neuen physikalischen und philosophischen Verständnisses des Universums zu machen. Die Einheit und Verbundenheit aller Dinge im Universum wäre damit nicht länger nur eine spirituelle Hypothese, sondern könnte auch zur Grundlage einer neuen Physik werden.
"Wir haben den fraktalen kosmologischen Zollstock gefunden. Wir sind nun in der Lage, durch das Studium des Protons exakt zu berechnen, wie groß das Universum ist, wie viele Teilchen es beherbergt, wie hoch seine Energie ist und wir können verschiedene physikalische Größen wie beispielsweise die kosmologische Konstante einwandfrei aus dem inneren des Protons heraus ableiten. Wir können auch bestimmen, wie viele solcher Universen es in einem größeren Multiversum geben könnte - und so weiter, bis in die Unendlichkeit."


Die kosmologische Brücke

Die Theorie des "Connected Universe" bietet außerdem vielleicht erstmals eine funktionelle Grundlage zu einer einheitlichen Weltformel oder "Theorie von Allem", die sowohl die kleinsten als auch die größten Strukturen im Universum erklären könnte. Bislang ist die Physik daran gescheitert, eine solche Theorie zu formulieren.
Das Potenzial der neuen Erkenntnisse wir kürlich in einer Film-Dokumentation mit dem Titel "The Connected Universe" der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Eine für Laien verständliche Version des Papers ist ebenfalls in Arbeit und soll in den nächsten Wochen auf der offiziellen Webseite www.resonance.is erscheinen.



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